( Volvo 66 GL / Gehobenen Luxus jeden Tag erleben )

Wieder begann alles mit einem Anruf, wieder befand sich der Gesprächsteilnehmer am anderen Ende der Leitung fernab jeglicher Erreichbarkeit, wieder ging es um einen DAF dessen Herrchen in absehbarer Zeit untreu zu werden drohte..

Der Wagen hatte, nachdem die Erstbesitzerin ihn abgab, sein zu Hause in München gefunden. Dort wurde er aber nur selten bewegt, da es in einer Stadt solchen Formats wohl wenig Sinn macht sich via Automobil zu bewegen. Sein Parkplatz war Nachts beleuchtet und er genoß tagein tagaus den Blick auf die Straße. Dies ging so lange gut, bis mal wieder die Tüv-Untersuchung ins Haus stand, und klar war das es diesmal nicht beim vorbeifahren bleiben sollte..

So nahm der Besitzer Kontakt zu mir auf, um zu erfahren ob wir uns das gute Stück mal anschauen und ggf. wieder in Ordnung bringen können. Nachdem ich ihn zu uns eingeladen hatte, rief er mich ein paar Wochen später wieder an, mit dem Entschluß sich von dem Wagen zu trennen, da es sich für ihn kaum lohnt inmitten der Metropole ein Auto zu halten. Sein Angebot den Volvo 66 zu uns zu bringen -quasi als 'letzte Ölung'- hab ich freilich gern angenommen!

Da der DAF den ich bis dahin im Alltag fuhr eh auseinander zu brechen drohte, kam mir diese Offerte sehr gelegen, und ich entschied den Wagen für mich wieder zu richten. Der Zustand war gar nicht mal schlecht, dennoch gab es viel zu tun. Schweller und Endspitze auf der linken Seite waren durchgerostet, deren Sanierung übernahm glücklicherweise Mario, meine Schweißkünste lassen nach wie vor zu wünschen übrig..

Am besten kommt man an den Unterboden (sofern keine Hebebühne vorhanden) indem man den Wagen auf die Seite legt. Dazu ist der Wischwasserbehälter zu entfernen, und vornehmlich die rechte Seite zu benutzen, da ansonsten das Motoröl aus Richtung Peilstab gen Boden rinnt.

Bei der Gelegenheit konnte ich auch bestens die marode Auspuffanlage gegen neue Teile tauschen. Als defekt erwies sich auch der Microschalter zur Unterdrucksteuerung der Variomatic, so 'schaltete' der Volvo nicht in den Schongang und lief hochtourig. Ein neuer Schalter brachte hier abhilfe. Ansonsten beschränkten sich die Arbeiten noch auf die üblichen Verdächtigen. Vergaser, Zündung, Radlager, Bremsen etc. wurden geprüft und ggf. überarbeitet.

Da ich den Wagen nach bestandener Tüv-Prüfung täglich nutzen würde, habe ich eine AHK von Oris montiert. Deren Eintrag in die Papiere war kein Problem, da sie ein Typenschild hat, und ich eine Anbauanleitung vorlegen konnte. Die üblichen ATS Aluräder hielten freilich auch Einzug, jedoch nicht bevor sie von mir in einem individuellem Design gestaltet wurden. Mir gefällt es gut, man darf halt nur nicht zu genau hinsehen, nächstes mal lasse ich die Dinger dann vorher professionell entlacken..

Aufgrund der Tatsache das an der AHK eine DAF Stoßstange montiert war, und mir die sowieso besser gefallen, hab ich mich kurzerhand entschlossen den Volvo Bahnschwellen Ade zu sagen und rüstete auf Edelstahl um. Ein verzeihbarer Originalitätsbruch wie ich finde - zumal jederzeit rückrüstbar.

Jetzt wurde es Zeit ihm eine umfangreiche Reinigungskur zu gönnen, der Münchener Alltag unterm Baum hatte dem Kleinen doch arg zugesetzt. So machten sich überall Grünspan, Nadeln, Blätter und Dreck breit. Es hat sich gelohnt, zum Vorschein kam nach der politur lustig glänzender quietschgelber Lack :o)

Ein paar Wehwehchen optischer Natur werde ich Mittelfristig noch bearbeiten müssen, so kündigt sich an den vorderen Kotflügeln Handlungsbedarf an. Aber so richtig fertig wird solch ein Auto ja doch nie. Aus dem Gröbsten ist er jedenfalls raus, und ich hoffe er wird mich noch lange Zeit zuverlässig begleiten.

Status : läuft und läuft und läuft..