Es war im Jahr ´96 (ich also 16Jahre alt) als der Wunsch nach einem eigenen Auto immer größer wurde. An Moppeds hatte ich jetzt genug rumgeschraubt, ich wollte mehr *g*!. Zwar war es nicht ganz einfach insbesondere meine Mutter von diesem Vorhaben zu überzeugen, aber eine leer stehende Garage bei meinen Großeltern war da ganz hilfreich. Außerdem wollte ich von dem Tag an wo ich den begehrten Lappen besitze ja auch mein Auto fahren, und nicht erst dann anfangen es herzurichten. Nun musste man sich zunächst erstmal im klaren darüber sein, was man überhaupt will, das Angebot ist schließlich riesig. Im Lastenheft auf der Suche nach einem geeigneten Modell standen für mich folgende Punkte :
In der nächsten Zeit hab ich meinen geliebten DAF dann nur selten gesehen, immer nur wenn wir mal zu Besuch bei Oma und Opa waren. Petershagen ist leider gut 130km von zu Haus entfernt. Dafür hatte ich jetzt die Möglichkeit mich eingehend mit der Historie etc. meines DAF zu beschäftigen, und außerdem dem DAF Club Deutschland e.V. beizutreten. Einen Beitritt in diesem Club kann ich nur jedem DAF Besitzer ans Herz legen.
Ein Jahr später haben wir den DAF denn mit einer roten Nummer von Petershagen nach Sundern überführt, und das wo er bis dahin nur rumstand ! Er hat uns aber ohne jegliche Probleme nach Hause gebracht, und lief wie ein Schweitzer Uhrwerk. Ich glaube, das war bis jetzt die längste Strecke die ich in einem meiner Autos auf dem Beifahrersitz verbracht habe *g*.
Ich habe den DAF in der nächsten Zeit dann soweit ich das konnte für den TÜV vorbereitet. Es mussten dann nur noch die Bremsen instand gesetzt werden. Da ich aber bis jetzt an den Bremsen eines Auto noch nie gearbeitet hab, hab ich entschlossen dies schon allein aus Sicherheitsgründen jemandem mit Erfahrung zu überlassen. Da wir schon länger einen Daihatsu als Zweitwagen besessen haben, und mit der Werkstatt sehr zufrieden waren haben wir den DAF dann zum Autohaus Toch in Arnsberg gebracht mit dem Auftrag : Restarbeiten erledigen und TÜV neu machen. Dieses Autohaus war vor der ´Reiskocherära´ übrigens eine DAF Vertretung. Womit klar sein dürfte das sich der Meister sehr rührig um meinen Wagen gekümmert hat, es waren halt alles vertraute Handgriffe für Ihn. Leider gibt es diese Werkstatt nun schön länger nicht mehr, da Herr Toch für alle sehr überraschend gestorben ist.
Alles in allem hatte ich nun ein sehr schickes sowie gleichermaßen Interessantes Auto mit zwei Jahren TÜV, welches mich bis es zulassungsfertig vor mir stand ca. DM 1000 gekostet hat.
Mit bestandener Führerscheinprüfung durfte ich dann auch zum ersten mal ´offiziell´ hinter dem Volant meines DAF platz nehmen. Das fahren mit dem Coupé macht wirklich Spaß, an der Ampel ist man immer der erste der weg ist, das sorgt bei den übrigen Verkehrsteilnehmern mitunter für sehr sparsame Blicke *g*. Da kann man die Vorteile der stufenlosen Variomatic dann voll ausspielen. An das fahren ohne Kupplungspedal hab ich mich denn auch genau so schnell gewöhnt wie an die stufenlose Beschleunigung. Warum werden heute eigentlich noch Autos gebaut, in deren Getriebe man Zahnräder hin und her schieben muss ??? Erwähnt sei noch die gute Gewichtsverteilung, Motor vorn - Vario hinten, sowie der daraus resultierende Heckantrieb. Diese Kombination, gepaart mit dem üblichen Sauerländer Regenwetter und der örtlichen Topographie lässt auch erklären weshalb ich an den Seitenfenstern des Coupés immer tote Fliegen kleben hatte *g* !! Vom Winter will ich jetzt mal ganz absehen … :-)
In den nächsten zwei Jahren musste der DAF dann für alles herhalten. Dies tat er auch mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit. Größere Defekte gab es eigentlich nie. Über die Zeit ist mir der DAF dann richtig ans Herz gewachsen, ich schätzte ihn als treuen Begleiter und kalkulierbare Größe. Einige "Verbesserungen" musste der kleine aber schon über sich ergehen lassen. So hab ich z.B. die vordere Stossstange demontiert und ihn mit Entenblinkern ausgerüstet, das steht dem Wagen sehr gut wie ich finde. Es folgten Aluräder, eine ´anständige´ Musikanlage, Pilotensitze etc…..
Bislang hab ich an dem Wagen dann alles alleine gemacht, da ich ja in der Nähe keine Leute kannte die auch einen DAF haben. Dies änderte sich schlagartig mit der Anzeige in einem Automobilmagazin. Dort hatte ich eine Suchanzeige (ich glaub für Sitze) aufgegeben. Gemeldet hat sich dann Markus Lux der, wie sich herausstellte, keine drei Minuten von mir entfernt wohnt und schon seit Jahren DAF fährt, sammelt, und ausschlachtet. Schnell wurde dann auch klar, wer aus Sundern sich noch den DAF seinerzeit in Jöllenbeck angeguckt hatte ….. Erste Kommentar von Markus : "Ach, du hast die Kiste gekauft ?! War mir zu schlecht und zu teuer !"
Ja, so war das damals. So fing alles an !
Zusammen mit Markus haben sich dann viele neue Möglichkeiten ergeben, und ich hab schnell gemerkt das man zusammen wesentlich schneller zu Resultaten gelangt, als wenn man weiter alles alleine für sich macht. Außerdem macht das Hobby alleine auch nur halb so viel Spaß. Benzingespräche und Bastelexzesse gehörten von nun an dazu.
Zwei Jahre inklusive der Winter haben dem Coupé dann aber doch Substanziell zugesetzt, und so hab ich mich entschlossen nach etwas neuem Ausschau zu halten. Natürlich musste es wieder ein DAF sein, was sonst. Gerne diesmal eine Limo, im Coupé wurds mir besonders nach Einbau der Pilotensitze nach oben hin doch recht eng. Die Marathon Version könnts dann auch ruhig sein, wenn schon denn schon.
Was draus geworden ist, lest ihr dann in einer andern Geschichte :o)
Status: Das gelbe Coupé wurde von mir und Markus geschlachtet, leider. Der Motor aus dem Wagen tut Heute in Markus 66 YA dienst.