( DAF 44 / Floh )

Durch den Bericht in der Oldtimer Markt auf uns aufmerksam geworden, bot uns ein älteres Ehepaar einen DAF 44 an. Den Wagen haben sie selber lange Jahre gefahren, und immer selbst gewartet und instand gehalten. Der gute Herr hatte seinerzeit bei DAF gelernt, und später auch bei Volvo gearbeitet. Daher lag es ihnen im besonderen daran, den Wagen nur an jemanden abzugeben, der sich mit dem Schätzchen auskennen würde, und es pfleglich zu behandeln weis. Dies hatte zur folge das ich mich am Telefon zunächst ganz nebenbei einigen zum Teil kniffeligen Fangfragen zu stellen hatte. So wurde während des Gesprächs zum Beispiel beiläufig gefragt ob man denn bei uns noch Ölfilter für den Motor bekommen würde .... dies war aber noch die harmloseste 'Bewährungsfrage'. Offenbar ließ ich mich nicht allzu sehr aufs Glatteis führen und bekam ein Angebot welches ich einfach anzunehmen hatte - basta. Die Tatsache das der Wagen in München stand störte mich wenig angesichts des beschriebenen Erhaltungszustandes.

Angekommen in München, wurde uns zunächst eine zünftige Bayerische Brotzeit aufgetischt. Brezeln, Weißwürstchen und Bier (durfte ich allerdings nur angucken, weil ich mußte ja noch nach Haus fahren) waren angerichtet, und ich hab zugeschlagen. Schließlich waren wir mitten in der Nacht aufgebrochen und hatten unterwegs nichts weiter gegessen. So konnte ich alle beteiligten nachhaltig verblüffen in dem ich demonstrierte wie viele Weißwürschtl in meinem Bauch verschwinden können .... :o)

So dann war Zeit für eine kurze Pause (Aber Herr Müller, legen sie ruhig die Füße hoch ... ) um dann zunächst den Hänger abzukoppeln und mit dem Bulli in eine Schrebergarten Anlage zu fahren. Hier lagerten schon seit Jahren die Überreste eine zerlegten DAF 44. Sowie wir diese verstaut hatten, und wieder vor Ort waren, war erst mal Kaffeezeit. Nach Kaffee und Kuchen wurden wir dann in die Tiefgarage geführt um das Schätzchen in Augenschein zu nehmen. Was hier im Untergrund einer Münchener Hochhauswohnsiedlung schlummerte erfüllte all meine Hoffnungen vollends. Der Wagen stand da wie neu, frisch poliert, Inspektionsliste abgearbeitet, perfekt. Zwar nicht 100% original, so wurde eine Polstergarnitur eines Volvo 66 montiert, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Viele andere kleine herrliche Details runden das Bild ab, und man merkt das an diesem Wagen ausschließlich mit Sachverstand im höchsten maase gearbeitet wurde. Der rüstige Herr schmiß dermaßen mit Fachwissen um sich, das sogar mir mehr als einmal die Worte fehlten, und man merkte sichtlich das ihm das gehörigen Spaß machte. Sollte also mal jemand ein Problem mit seinem 44 haben und nicht ein noch aus wissen, stelle ich gern den Kontakt her !

Gefahren wurde der Wagen zumeist von der Gattin, die ihn liebevoll Floh nannte, und ihn immer mit Freude bewegt hat. So hatte sie natürlich auch einiges zu erzählen von dem Wägelchen - so hatte u.a. doch tatsächlich mal jemand versuchen wollen den mitten auf einer Kreuzung stehen gebliebenen Wagen wieder an zu schieben ! Allmählich wurde es dann aber auch Zeit für uns auf zu brechen, schließlich lag noch eine gehörige Stecke vor uns. Was mich allerdings nicht davon abhielt mich noch mit einem Bekanntem auf einem Autobahnparkplatz zu treffen um diesem ein Teil welches er für seinen Volvo 66 brauchte zu überreichen.

Der Wagen ist nun auch auf meiner 07er Nummer zugelassen, und wird (ausschließlich) bei schönem Wetter mit dem nötigem Respekt bewegt. Er fährt wirklich traumhaft, und man verliert irgendwie sämtliche Hast des Alltags während man mit ihm unterwegs ist. Natürlich ist es schon ein Unterschied wenn man vom 1300er DAF in den 44 umsteigt, aber das macht garnix, zum schnell fahren wurden andere Autos gebaut. Den Trommelbremen ohne Unterdruckunterstützung rundum stand ich zunächst eher skeptisch gegenüber, mußte aber feststellen das diese für den Wagen völlig ausreichen.

Bleibt zu hoffen, das daß Jahr noch viele trockene Sonnentage für uns bereithält !

Status: gehört zum Inventar